Arbeitsstart nach dem Urlaub

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Nach einem wunderbar erholsamen Urlaub wieder zurück an den Schreibtisch zu müssen kann frustrierend sein. Wir haben zwei sehr schöne Wochen in Österreich und Bayern genossen und nun naht der Alltag wieder. Auch wenn ich es angenehm finde, wieder zu Hause zu sein und in meinem eigenen Bett zu schlafen, die Arbeit ruft mich in diesem Sommer so gar nicht. Ich habe das Gefühl, noch nicht genug Sonne getankt zu haben und die Schulferien dauern noch an, die Kinder wollen also weiterhin draußen sein und Abenteuer erleben. Sonst freue ich mich immer wieder auf den Job und die Kollegen, aber dieses Jahr musste ich mir ein paar Wege für einen entspannten Start in den Arbeitsablauf zurechtlegen. Damit ist mir der Wiedereinstieg tatsächlich leichter gefallen, als ich zunächst befürchtet hatte.

Vorbereitung auf den Arbeitsbeginn

Auch wenn es den Urlaub womöglich verlängert: ich bin kein Freund davon, am Sonntag zurückzukommen und am Montag direkt mit der Arbeit anzufangen. Ich brauche ein paar Tage, um mich zu akklimatisieren und mich entspannt auf die Arbeit vorbereiten zu können.

Wir sind schon am Donnerstag von Bayern zurück nach NRW gefahren, so hatten wir den Freitag und das Wochenende zu Hause. Wir haben den Freitag noch wie einen Urlaubstag in den eigenen vier Wänden gestaltet, trotzdem konnte ich nebenbei schon mal ein paar Maschinen Wäsche starten, die Schwimmsachen wegräumen und den Korb mit dem Essen und Trinken von der Fahrt entleeren.

Eine andere gute Möglichkeit wäre es, mit einer kurzen Woche zu beginnen, also zum Beispiel erst am Mittwoch wieder in den Job zurückzukehren.

Der erste Tag nach dem Urlaub

Das Ziel für den ersten Tag nach Rückkehr aus dem Urlaub ist klar: vermeiden, dass alle Entspannung aus dem Urlaub direkt wieder dahin ist und der Arbeitsstress sofort voll zuschlägt! Dies muss also nicht der Tag sein, an dem ich so früh wie möglich am Schreibtisch sitze. Ein ruhiger Einstieg ist besser als der Sprung ins kalte Wasser. Es hilft, dass die Kinder ausschlafen können und so kann ich mit einem Kaffee am Frühstückstisch langsam und in Ruhe in den Tag starten.

Emails

Alle Mails durchzugehen oder gar zu beantworten ist für den ersten Tag eine Mammutaufgabe und würde alle Urlaubsfreuden in nur einem Arbeitstag zunichte machen. Was 14 Tage auf meine Rückkehr gewartet hat, kann auch ein paar Tage länger warten! Da es mich nervös machen würde, überhaupt nicht in meine Mails zu schauen, scrolle ich alles einmal kurz durch, ob es ganz dringende Themen gibt. Meine Tipps dafür:

  • Nicht zwingend alles chronologisch durchgehen, sondern die Hauptthemen querlesen.

  • Zuerst die Mails vom Chef / der Chefin raussuchen und überfliegen, ob todos enthalten sind.

  • Emails nach Betreff sortieren und nur die letzte Mail aus dem Verlauf behalten, den Rest löschen.

  • Themen und Projekte notieren, zu denen in dieser Woche noch etwas getan werden muss.

Ich gebe zu, dass ich dieses Vorsortieren von Emails auch schon während meines Urlaubs über das Handy vornehme. Ich schaue nicht jeden Tag in meinen Mailaccount, aber wenn ich zwischendurch mal etwas Zeit habe, kann ich es mir nicht verkneifen. Dies hilft mir ein wenig an meinem ersten Arbeitstag, wird aber von meiner Chefin und den Kollegen keinesfalls erwartet.

Gesprächsupdate

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Anstatt mich den ganzen Tag durch die Mails der letzten zwei Wochen zu lesen, tausche ich mich lieber persönlich mit meinen Kollegen aus. Neben einem Update zu den wichtigsten Ereignissen kann so ein weiterer wichtiger Punkt berücksichtigt werden: die soziale Interaktion, die dafür sorgt, dass das Büroleben mehr Spaß macht.

In meinem Fall sind dies zwei Kollegen, die mit mir zusammen an verschiedenen Themen arbeiten, eine Kollegin, die während meiner Abwesenheit als meine direkte Vertretung aktiv war und eine Kollegin, die einen anderen Bereich betreut, wo es aber auch wichtig ist, größere Aufgabenstellungen zu kennen. Meine direkte Chefin ist bei meiner Rückkehr selbst noch im Urlaub, hier ist ein persönliches Gespräch also noch nicht möglich.

Durch die Abstimmungen mit den vier Kolleginnen und Kollegen habe ich nun ein gutes Verständnis davon, was in den letzten Tagen so im Büro (und Homeoffice) passiert ist. Ich weiß, welche Projekte gerade besonders brennen und wo meine Aufmerksamkeit in dieser Woche liegen sollte.

Auch, wenn ich noch nicht alle Details aus sämtlichen Emails kenne, kann ich mich so auf ein oder zwei (okay, in meinem Fall vier) Schwerpunktthemen konzentrieren. Durch diesen Fokus kann ich zumindest verhindern, von unzähligen Einzelthemen überrollt zu werden.

Pünktlicher Feierabend

Wirklich wichtig für den ersten Arbeitstag und eigentlich auch für die gesamte erste Arbeitswoche nach den Ferien ist, pünktlich Feierabend zu machen. Ziel ist es ja weiterhin, die Urlaubsfreuden noch ein wenig am Leben zu erhalten. Der Stress von Überstunden, übermäßigem Workload und zu wenig Freizeit kann also ruhig noch ein bisschen hintenanstehen!

Für meinen ersten Arbeitstag habe ich das ganz wunderbar eingehalten, ich hatte das gute Gefühl, alles soweit sortiert und einen Überblick für die weiteren Aufgaben der Woche gewonnen zu haben. Puh, geschafft, die Urlaubsfreuden waren nicht direkt nach einem Tag wieder dahin! Am Mittwoch war ich leider nicht ganz so konsequent und es wurde doch länger als geplant. Aber ich habe mich abends auf mein Vorhaben besonnen und bin am Donnerstagmorgen mit viel Ruhe und später als sonst an den Schreibtisch zurückgekehrt.

Der Wochenverlauf

Das Ziel, die Urlaubsfreuden zu erhalten, soll auch im Verlauf der ersten Arbeitswoche nicht aus den Augen verloren werden. Mein Vorgehen dabei:

  • In den wichtigsten Themen wieder up to date sein und die Bearbeitung aufnehmen.

  • Alle sonstigen Themen können bis zur nächsten Woche warten, es muss nicht alles sofort in Angriff genommen werden.

  • Zwischendurch immer wieder kleine Ruheoasen schaffen. Dies können zum Beispiel die Kaffeepause an der frischen Luft, ein Mittagsspaziergang oder 5 Minuten tiefes Durchatmen sein.

Urlaubsbericht an die Kollegen

So sehr ich noch in den Erinnerungen an die wunderschönen Urlaubstage schwelge, eine Erkenntnis habe ich aus Matthew Dicks „Storyworthy“ mitgenommen: ausschweifende Geschichten über das Wetter, das gute Essen oder den tollen Strand vor Ort will niemand hören. Die immer gleichen Berichterstattungen bleiben einfach niemandem im Gedächtnis.

Um eine gute Geschichte zu erzählen, muss es einen besonderen Moment geben. Einen „five-seconds-moment“ wie Dicks ihn nennt, bei dem es irgendeine Veränderung gab. Etwas muss in mir anders sein als vorher und darum muss es in einer wirklichen Geschichte gehen. Nur so kann beim Zuhörer eine emotionale Reaktion hervorgerufen werden und nur mit einer emotionalen Bewegung bleibt eine Geschichte im Kopf.

Wenn ich kurz zwischen Mittagessen und Kaffee gefragt werde: „Und, wie war Dein Urlaub?“ dann liegt mir ein „oh, es war ein super Hotel, leckeres Essen und wir hatten viel Spaß“ auf der Zunge. Aber ich merke auch, dass es dann beim nächsten Treffen schnell heißen kann: „Wo warst Du doch gleich?“.

Lieber erzähle ich also von unserer Wanderung um den Eibsee, die länger und anstrengender ist als erwartet und bei der die Kids schon nach etwa einem Drittel keine Lust mehr haben. Es ist warm, eigentlich ist es der erste Tag in unserem Urlaub, an dem es so richtig heiß ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Laufens kommen wir aus einem längeren Waldabschnitt wieder an den See. Wir schauen auf unser Hotel gegenüber. Gegenüber bedeutet in diesem, Fall, dass wir erst die Hälfte der Strecke hinter uns haben. Alle sind begeistert oder sagen wir lieber: demotiviert und ich denke mir, dass die nächsten anderthalb Stunden so richtig lustig werden.

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Ein Stück weiter sehen wir viele Bewegungen am Wegesrand. Die Kinder bemerken sie erst gar nicht und stapfen etwas missmutig vor sich hin. Ich strecke meine Hand aus und ein Schmetterling landet genau auf meinem Finger. Jetzt fallen auch den Kindern die vielen bunten Schmetterlinge auf, die sich freudig auf uns setzen und uns immer wieder ein Stück begleiten. Wir spüren die Freude, in der Natur zu sein, schauen um uns herum auf die Bäche und Blumen und die vielen kleinen Details. Zufrieden und mit grinsenden Gesichtern beenden wir unsere Wanderung und belohnen uns am Ende mit einem großen Eis.

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