Städtetrip nach Paris mit der Familie

Die Stadt der Liebe ist nicht nur etwas für frisch verliebte Paare, sondern auch ein wunderbares Ziel für ein Wochenende mit der gesamten Familie! Auch mit jüngeren Kindern (in unserem Fall sieben und neun Jahre) eignet sich die Stadt sehr gut für einen spontanen Städtetrip über das Wochenende. Unsere Tipps und Tricks für eine gelungene Auszeit zu viert und was wir an den drei Tagen erlebt haben finden sich in diesem Blogartikel.

Spontane Auszeit vom Alltag

Nach vielen Tagen und Wochen zu Hause, mit Homeschooling, jeder Menge Bürorbeit und Quarantänezeit, brauchten wir alle vier dringend mal eine Auszeit vom Alltag. Das Wetter an diesem letzten Wochenende im Februar soll durchgängig sonnig werden und am Montag haben wir alle frei, also entschieden wir uns spontan für einen Kurztrip nach Paris. Die Kids mögen zum Glück das Autofahren und können sich mit Hörbüchern und iPad gut beschäftigen, so dass die etwas längere Anreise mit dem Auto kein Problem darstellt. Alle freuen sich sehr, endlich mal wieder eine andere Umgebung zu sehen und sogar ins Nachbarland zu reisen, so dass der Start am Samstagmorgen ungewöhnlich entspannt abläuft. Ohne lange Vorbereitungszeit gibt es auch keine Pläne, die schiefgehen können!

Das Herz öffnen in Paris

Bei der Ankunft prasseln viele verschiedene Eindrücke auf uns herein. Es ist laut, es ist dreckig, es gibt so viele Menschen, Autos und Motorräder. Paris ist eben eine Großstadt. Es empfiehlt sich also, erstmal in Ruhe anzukommen und die neuen Eindrücke zu verarbeiten.

So ist es für uns ein Glück, dass das Zimmer in unserem Hotel am Rand von Montmartre nicht direkt beziehbar ist und wir eine Stunde den wundervollen Ausblick im Bistro auf der Dachterrasse genießen können. Nach dem Check-In geht es dann zu Fuß in Richtung Sacré-Cœur. Beim Spaziergang in der Sonne spüren wir den Charme und Esprit, den wir beim Blick von oben über die Stadt schon erahnen konnten.

Das „savoir-vivre“ ist an jeder Ecke präsent. Menschen sitzen in Cafés an kleinen runden Tischen und lassen sich bei einem Espresso die Sonne ins Gesicht scheinen, beobachten das bunte Treiben oder diskutieren angeregt mit ihren Gesprächspartnern. 

Montmartre

Wir erklimmen die vielen Stufen der Passage de Abbesses zum Montmartre und werden wiederum mit einem tollen Ausblick belohnt. Montmartre ist ein wunderschöner Stadtteil mit pittoresken Häusern und überall gibt es etwas Neues zu sehen. Rund um Sacré-Cœur tummeln sich Künstler, Straßenverkäufer und Touristen.

Wir ersparen uns die Schlange vor Sacré-Cœur, da es uns besser gefällt, die Atmosphäre der Stadt aufzunehmen und uns noch ein wenig in der Abendsonne zu bewegen. Viel spannender ist dann auch die Fahrt mit der Seilbahn von Montmartre zum Place Saint-Pierre! Hierbei handelt es sich quasi auch um eine historische Sehenswürdigkeit, denn die Seilbahn gibt es bereits seit dem Jahr 1900.

Insgesamt haben wir die Erfahrung gemacht, dass es bei Städtereisen mit Kindern keine gute Idee ist, allzu viele Museen, Kirchen und klassische Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Kindern geht es darum, gemeinsam Zeit zu verbringen und spannende Ausflüge zu unternehmen, sie können meist noch wenig anfangen mit Ausstellungen oder langatmigen Führungen. Weniger ist hier definitiv mehr!

Nach einem unerwartet vorzüglichem Abendessen (wir sind einfach in ein schön aussehendes Restaurant marschiert) im Le Progrès laufen wir noch ein wenig durch die Straßen. Auch abends gibt es hier noch viele Künstler und der Saxophonspieler am Fuß des Square Louise Michel öffnet dann endgültig mein Herz für Paris.

Eiffelturm bei Nacht

Für die Kinder ist Paris natürlich untrennlich mit dem Eiffelturm verknüpft, also wollen wir unbedingt noch einen Blick auf ihn werfen.

Womöglich ist dieser Plan etwas zu viel für den ersten Tag, denn die Fahrt mit dem Taxi zum Eiffelturm ist teuer und am Abend ist es im Februar in Paris doch ziemlich kalt. Später sollten wir feststellen, dass die Fahrt mit einem Uber wesentlich günstiger als ein Taxi ist und eine Fahrt mit der Métro blitzschnell geht und für sich auch schon ein kleines Abenteuer darstellt.

Aufgrund des Urheberschutzes der Lichtshow, die den Eiffelturm anstrahlt, kann ich von dieser abendlichen Tour hier leider auch kein Foto einfügen. Aber der Eiffelturm bei Nacht ist selbstverständlich beeindruckend und aktuell von einem beklemmenden Gefühl geprägt, denn er wird derzeit in den Farben der ukrainischen Flagge angestrahlt.

Hier herrscht wie immer ein reges Treiben, vor allem geprägt durch die Straßenverkäufer mit ihren unzähligen Miniatur-Eiffeltürmen, gefälschten Designer-Handtaschen und Sonnenbrillen. Wir sind froh, als wir wieder im Hotel ankommen und erschöpft aber zufrieden in unsere Betten fallen.

Innenhof des Louvre

Am nächsten Tag vertreiben wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel die Zeit bis zu unserem Highlight des Tages mit einem Besuch am Louvre. Auch hier wollen wir die Kinder nicht mit einem Gang durch die Ausstellung im Louvre quälen. Der Wunsch, die Mona Lisa zu sehen, war durchaus vorhanden, allerdings weiß ich noch aus eigener Erinnerung, dass dies auch durchaus ein eher enttäuschendes Erlebnis sein kann. Die geringen Maße des berühmten Bildes von Leonardo da Vinci von gerade mal 77 x 53 cm macht man sich auf Bilder eben nie so wirklich bewusst. Diesen Part lassen wir also aus, immerhin muss man ja auch einen Grund haben, nochmal wieder nach Paris zurückzukehren!

Aber auch der Innenhof des Louvre hält wunderschöne Foto-Motive bereit und es ist traumhaft schön, bei bestem Sonntagswetter dort ein wenig umherzuwandern.

Bootsfahrt Seine und Kanal Saint-Martin

Nach einem kleinen Mittagsimbiss machen wir uns dann auf zum Parc de la Villette, dem größten Park von Paris. Dort startet unsere Bootsfahrt mit Paris Canal, die uns über den Kanal St-Martin und die Seine bis zum Anleger Musée d’Orsay, also wieder in die Nähe des Louvre, führt. Auf dem Kanal passieren wir einige Schleusen, um einen Höhenunterschied von 24,5 Metern zu überwinden. Diese kleinen Pausen gestalten die 2,5 stündige Fahrt sehr kurzweilig und die Wasserstraße bietet einen romantisch-verträumten Blick auf die Fassaden und das rege Treiben an Land. Zwischendurch können wir auf dem Schiff umherlaufen und entweder die Wasserverdrängung beim Öffnen und Schließen der Schleusen vorne am Bug des Schiffes bestaunen oder auf dem Sonnendeck die Köpfe in die Sonne halten.

Zwischendurch Pausen vom Laufen einzubauen ist bei einem Städtetrip mit Kindern sehr hilfreich. Bei der Stadtrundfahrt mit dem Bus oder Schiff können sich alle ein wenig ausruhen und die Erwachsenen ein paar Sehenswürdigkeiten bewundern.

Nahezu mystisch wird es, als wir durch den 2 km langen Gewölbe-Tunnel der Bastille fahren. Über runde Öffnungen dringt genügend Tageslicht in den Wassertunnel, so dass es auch für Kinder nicht unheimlich ist. Das Gewölbe ist auf jeden Fall das Highlight dieser Fahrt.

Atelier des Lumières

Auch für den letzten Tag unseres kleinen Paris-Abenteuers haben wir uns noch etwas Besonderes überlegt. Wir besuchen das Atelier des Lumières, eine Art virtuelle Ausstellung, die aktuell Werke von Paul Cézanne und Wassily Kandinsky zeigt. Weitere Informationen gibt es hier. Den Eindruck, der sich uns in der Industriehalle bietet, ist kaum zu beschreiben, man muss es einfach selbst erleben! Bilder, Farben und Formen entstehen vor den Augen im gesamten Raum und es ist, als sei man ein Teil der Bilder. Zusammen mit einer nicht aufdringlichen musikalischen Untermalung ist es ein wahnsinnig tolles Erlebnis.

Gerade mit Kindern ist die Ausstellung sehr gut begeh- und erlebbar, nach 60 Minuten haben wir die gesamte Lichtvorführung einmal gesehen, danach kann man sich überlegen, ob man weiter in den Räumen bleiben will oder einfach irgendwann die Halle verlässt. Unbedingt vorher Tickets für einen festgelegten Zeit-Slot reservieren, so konnten wir an der Schlange vor der Kasse vorbeigehen und direkt in die Ausstellung!

Kurz vor unserer Abreise erfüllt meine Familie mir dann noch meinen Mittagessens-Wunsch und ich kann mir eine Açaï-Bowl bei Açaï & You gönnen. Leider lassen sich Açaï-Bowls bei uns in Deutschland (jedenfalls in unserer Gegend) nicht wirklich oft finden und ich wollte unbedingt die Gelegenheit nutzen, dass diese Filiale direkt neben dem Atelier des Lumières liegt.

Gut gestärkt und mit viel Liebe im Herzen treten wir somit unseren Heimweg an. Diese kleine Auszeit hat uns allen sehr gut getan!

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